Bremens Tanzstars erobern die Bühne
Von Leidenschaft, harter Arbeit und einer einzigartigen Gemeinschaft auf und neben dem Parkett
Sie gehören zu Bremens bekanntesten Tänzer:innen und begeistern mit ihrem Talent ein Millionenpublikum: Malika Dzumaev, Zsolt Sandor Cseke und Evgeny Vinokurov. Alle drei haben mit Uta und Roberto Albanese beim Grün-Gold-Club trainiert und auf internationaler Ebene große Erfolge gefeiert. Und sie zählen zum Cast der RTL-Liveshow „Let’s Dance“, in der Promis mit Turniertänzer:innen in Standard-, Latein- und Modetänzen antreten, um das TV-Publikum und eine professionelle Jury von ihrer Leistung zu überzeugen. In dem Format „Let’s Dance – Die Live-Tour“, die durch Deutschland und die Schweiz geht und im November auch in der der ÖVB-Arena Halt macht, können Fans die schönsten Tänze von Profis und Promis noch einmal hautnah miterleben.
„Let’s Dance“: Ein Dauerbrenner im TV
Mit mittlerweile 18 Staffeln hat sich „Let’s Dance“ zu einem Dauerbrenner im deutschen Unterhaltungsprogramm entwickelt. Nur das britische Vorbild „Strictly Come Dancing“ des Senders BBC läuft mit 21 Staffeln noch länger. Die Kombination aus mitreißenden Choreografien, der Leistung der Prominenten und den Entscheidungen von Jury und Publikum sorgt für eine breite Palette an Emotionen. „Man taucht in diese faszinierende Welt ein und fiebert mit den Tänzerinnen und Tänzern mit. Die Zuschauer sehen, dass auch mal Fehler passieren können oder jemand an sich zweifelt. Und dann gibt es diese Momente, in denen jemand einen großartigen Tanz hinlegt, diese Höhen und Tiefen, die so menschlich sind“, sagt Malika Dzumaev. „Genau das macht die Sendung aus: Sie spiegelt das echte Leben wider, in dem auch nicht alles perfekt ist.“
Die gebürtige Russin ist seit 2019 Teil von „Let’s Dance“. 2024 gewann sie den Wettbewerb mit ihrem Tanzpartner Gabriel Kelly, der sich als Naturtalent herausstellte. Schrittfolgen, Bewegungsabläufe, Haltung, Ausdruck – wer sich schon einmal in Standardtänzen versucht hat, weiß, wie anspruchsvoll dieser Sport ist. „Aber jeder kann tanzen lernen“, ist Dzumaev überzeugt. „Die Frage ist nur, wie lange jemand dafür braucht.“ Für die jeweils zwei Tänze in den Staffelshows, die freitagabends live ausgestrahlt werden, können sich die Paare nur eine Woche vorbereiten. Immer mit dabei: ein Kamera-
team. So bekommt das Publikum Einblicke in das Training und auch in das Privatleben der Tanzenden.
Zwischen Showbusiness und Coaching
Nahbar sein, Emotionen zeigen, aber auch Leistung bringen, das alles sei natürlich keine einfache Aufgabe und eine intensive Phase für alle Beteiligten, sagt Evgeny Vinokurov. Aber die Momente auf dem Parkett wären unbeschreiblich. „Viele fragen mich, warum ich diesen Job mache, obwohl er so viel Zeit und Energie kostet. Aber ganz ehrlich: Diese Emotionen und Gefühle, die ich dort erlebe, kann ich im normalen Alltag einfach nicht finden. Es ist wie eine Droge. Man wird ein bisschen süchtig danach.“
Als Leistungssportler sei er harte Arbeit gewöhnt und habe bereits von Kindesbeinen an bis zu sechs Stunden täglich trainiert. „Das ist einfach ein besonderes Mindset, was wir alle im Tanzsport haben“, betont der 34-jährige Lateintänzer, der 2020 zu Grün-Gold kam, um mit seiner jetzigen Frau Nina Bezzubova zu tanzen. Gemeinsam erreichten sie unter anderem den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Sein zweites Standbein als systemischer Coach und Unternehmensberater , seine zwei Kinder und sein Zuhause in Bremen-St. Magnus, umgeben von viel Natur, bieten ihm jedoch ein gutes Kontrastprogramm zum schillernden Showbusiness: „Auf der einen Seite liebe ich diese verrückte Tanzwelt, aber ich brauche auch die seriöse Seite. Das hält mich am Boden.“
Neue Ziele nach der Profikarriere
Für Zsolt Sandor Cseke liegt der Fokus auch nach seiner Profikarriere ganz klar auf dem Tanzsport. Während der jüngsten Staffel mit der Influencerin Selfiesandra als Tanzpartnerin hat der Rumäne eine sogenannte Trainer-B-Ausbildung absolviert, um Talente im Leistungssport fördern zu können. Nach dem Training lernte der 37-Jährige oft noch bis Mitternacht für die Prüfungen. „Ich bin tatsächlich einmal umgekippt, aber ich wollte das unbedingt durchziehen. Mein Motto ist: Wenn du etwas liebst, schaffst du das.“
Gemeinsam mit Malika Dzumaev feierte Cseke vor und sogar noch während seiner Anfänge bei „Let’s Dance“ im Jahr 2021 große Erfolge, und daran war vor allem der Grün-Gold-Club beteiligt. Die heute 34-jährige Dzumaev kam 2013 zum Tanzen an die Weser, parallel studierte sie an der Bremer Universität Gesundheitswissenschaften. 2015 suchte sie einen neuen Tanzpartner. Ihr Trainer Roberto Albanese dachte sofort an Cseke, der kurz zuvor ungarischer Vizemeister in den Lateinamerikanischen Tänzen wurde. Nach zahlreichen Siegen bei internationalen Amateurwettkämpfen im In- und Ausland wechselte das auch privat liierte Paar 2022 zu den Professionals und gewann unter anderem bei der Weltmeisterschaft Latein die Bronze-Medaille.
In Freundschaft verbunden
Vergangenes Jahr trennten sich schließlich die Wege und sie beendeten ihre Turnierkarriere, blieben aber befreundet. Zuletzt unterstützten sie sich gegenseitig bei den Choreografien für die „Let’s Dance“-Sendungen. Nachdem Dzumaev an der Seite des Musikers Ben Zucker bereits nach vier Shows ausgeschieden war, gab sie Cseke und seiner Tanzpartnerin Selfiesandra kreativen Input. Mit Erfolg: Obwohl anfangs wohl niemand so richtig mit ihr gerechnet hatte, tanzte sich Selfiesandra in die Herzen der „Let’s Dance“-Fans und die beiden ergatterten den vierten Platz.